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Tipps

Examen - was kommt danach?

Studierende, die sich für die Zahnmedizin entschieden haben, wissen um die Ausdauer und Motivation, die sie an den Tag bringen müssen, Prüfungen zu überstehen, jedes Semester Vollgas zu geben bis zum bestandenen Examen. Der Kurs der Technischen Propädeutik (TPK) kostet die ersten Nerven und dann hört es nicht auf: Vorphysikum, Phantomkurse, Physikum und am Ende das Staatsexamen, dazu viele Klausuren und Testate.

Eine permanent auftretende Frage während der Studienzeit lautet: "Studium in der Tasche und dann?".  Dieser Ratgeber soll dazu dienen, dir verschiedene Möglichkeiten, wie es für dich nach dem Studium weitergehen kann, aufzuzeigen und dir interessante Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten vorzustellen. Wir haben uns in diesem Ratgeber auf die Punkte: Auszeit, Famulatur, Promotion und Assistenzzeit fokussiert.

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Auszeit

Belohn dich selbst! Nach über fünf Jahren an der Uni darfst du dir ruhig eine kleine (oder größere) Auszeit gönnen. So uneingeschränkt wie nach dem zahnmedizinischen Studium, wirst du so schnell wahrscheinlich nicht wieder sein. Es gibt sicher ein Land, das du schon lange besuchen wolltest oder eine Region die dich besonders fasziniert. Nutze die Gelegenheit, um dir nach den Strapazen der vergangenen Jahre etwas Schönes zu spendieren.

 

Backpacking in Südostasien, eine Rundreise in Afrika oder einen Roadtrip durch Europa. Du hast viele Optionen, wie und wo du deine Zeit verbringst. Wage ruhig etwas Neues! Ob du allein reist, zu zweit oder in einer Gruppe solltest du von deinen persönlichen Vorlieben abhängig machen. Als Alleinreisende:r hast du den Vorteil die Reise komplett nach deinen eigenen Wünschen gestalten zu können. Du bist frei, dafür musst du aber dann auch alles selbst organisieren. Zu zweit oder in einer Gruppe könnt ihr euch Aufgaben und Ausgaben teilen. Ihr erlebt das Abenteuer zusammen, müsst aber auch Rücksicht auf eure Reisebegleitung nehmen. Letztendlich hängt es von deinen persönlichen Präferenzen ab, wie du dich entscheidest. Ganz gleich wünschen wir dir viel Spaß und tolle Erfahrungen bei deinem Trip!

 

Selbstverständlich musst du nicht zwingend ins Ausland fahren, um eine Auszeit aus der „Zahni-Welt“ zu bekommen. Du kannst die Zeit auch nutzen, um dich wieder mehr deinen Hobbys zu widmen oder ein neues Hobby auszuprobieren. Während deiner Prüfungen hattest du sicherlich nur wenig Gelegenheit dafür. Oder du nutzt die Zeit, um Freunde in einer anderen Stadt zu besuchen, die du aufgrund von Zeitmangel während des Studiums schon länger nicht sehen konntest. Im Examensstress ist da bestimmt einiges auf der Strecke geblieben.

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Famulatur

Eine Möglichkeit, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden, ist eine Famulatur im Ausland. Du kannst ein neues Land auf ganz andere Art kennenlernen, als du es als Tourist:in erleben würdest. Nebenbei verbesserst du dein Behandlungsgeschick und deine Sozialkompetenz. Auch deine Improvisationskünste werden sich verbessern, denn selten wirst du die gleichen Geräte und Materialien wie in deiner Uni vorfinden. Helfen kannst du den Menschen vor Ort in jedem Fall und gerade in ärmeren Ländern, mit einem schlechteren Gesundheitssystem als in Deutschland, wirst du die Dankbarkeit bei jedem deiner Patient:innen spüren.

Neben den zahnmedizinischen Behandlungen bleibt natürlich noch genügend Zeit, das Gastland zu erkunden. Durch den Kontakt zu Einheimischen wirst du ganz andere Einblicke über das Leben dort bekommen und Orte entdecken, die dir sonst verborgen geblieben wären. Du lernst die Sprache, Kultur und das Essen des Landes kennen und sammelst Erfahrungen, die du garantiert nie vergessen wirst!

Wir würden dieses Erlebnis jedem Zahnmediziner und jeder Zahnmedizinerin ans Herz legen – vor allem direkt nach dem Studium ist es eine einmalige Erfahrung.

Anne Imhof und Salvatore Amato

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Promotion

„Dr. med. dent.“ sieht man nach wie vor häufig vor dem Namen von Zahnärztinnen und Zahnärzten. Das kannst du natürlich auch anstreben. Verbinde dein theoretisches Wissen aus der Zahnmedizin und spezialisiere dich.

 

Die Promotionsquote ist, obwohl seit Jahren sinkend, weiterhin hoch. Circa 50% der Absolventen entscheiden sich dafür eine Dissertation zu schreiben und zu promovieren.[1] Wenn du das auch vorhast, ist jetzt der richtige Augenblick dafür. Du bist noch geübt im akademischen Arbeiten und hast nun die Zeit, intensiv daran zu arbeiten, bevor der Stress des Arbeitsalltags beginnt. Falls du eine wissenschaftliche Karriere an einer Uniklinik anstrebst, ist die Promotion quasi obligatorisch. Hast du dich dafür entschieden zu promovieren, solltest du zunächst die Promotionsordnung deiner Universität lesen, damit du mit den Formalien vertraut bist und weißt, welche Anforderungen an dich gestellt werden. Als Nächstes steht die Wahl eines Themas an oder mindestens des Fachs, in dem du deine Dissertation schreiben möchtest. Je interessanter das Thema für dich selbst ist, desto leichter fällt es dir daran zu arbeiten. Außerdem solltest du dich fragen, ob du lieber im Labor, mit Patient:innen oder am Computer arbeitest und dies dann entsprechend berücksichtigen. Neben der Wahl des Themas ist die Auswahl der Doktormutter oder des Doktorvaters eine wichtige Entscheidung. Schließlich arbeitet ihr über einen langen Zeitraum zusammen und die Unterstützung der Betreuer:innen ist ein nicht unerheblicher Faktor bei dem erfolgreichen Verfassen deiner Dissertation.

 

Die Art der Betreuung variiert stark, die einen lassen dir viele Freiheiten und möchten nur unregelmäßig über deinen Fortschritt informiert werden. Andere Betreuer:in wiederum halten in festen Zeitabständen Doktorandentreffen ab. Ihr solltet vorher darüber sprechen, welche Vorstellung ihr jeweils von der Zusammenarbeit habt, um dann zu entscheiden, ob es von beiden Seiten aus passt. Dazu können dir Kommilitonen, die Ihre Dissertation bereits begonnen haben, sicher auch Tipps geben, wer für dich die richtige Person ist. Manche potenziellen Doktorand:innen wählen auch zuerst eine:n Betreuer:in aus, bevor sie sich auf ein Thema festlegen.

 

Es ist richtig, dass die meisten (zahn-) medizinischen Dissertationen in ihrem Umfang geringer sind als in anderen Studiengängen. Trotzdem solltest du den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen. Deshalb kalkuliere sicherheitshalber einen Zeitpuffer ein, um nicht unnötig in Stress zu geraten. Während deiner Dissertation wird es sicherlich auch mal Rückschläge geben, wichtig ist, dass du dann nicht den Kopf in den Sand steckst. Es ist vollkommen normal, dass nicht immer alles nach Plan verläuft. Am Ende wirst du aber für deine Arbeit belohnt und darfst dich mit dem bekannten Dr. med. dent. schmücken.

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Assistenzzeit

Mit der erteilten Approbation darfst du in Deutschland als Zahnmediziner:in praktizieren. Allerdings kannst du Behandlungen dann nur privat in Rechnung stellen und nicht mit den gesetzlichen Krankenversicherungen abrechnen, solange du keine entsprechende Zulassung hast. Um diese Zulassung als Vertragszahnärztin oder Vertragszahnarzt der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) zu bekommen, muss du zuvor als Vorbereitungsassistent:in gearbeitet haben. Diese Assistenzzeit beträgt in der Regel zwischen zwei und vier Jahren. Nur ein Teil muss zwingend bei einer Vertragspraxis absolviert werden (mind. sechs Monate). Die restliche Zeit kann auch in einer Zahnklinik, im öffentlichen Gesundheitsdienst oder bei der Bundeswehr geleistet werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Teil der Assistenzzeit im Ausland zu absolvieren, dazu solltest du dich aber vorher bei der zuständigen KZV informieren, welche Voraussetzungen gelten, damit die Zeit tatsächlich anerkannt wird.

 

Ziel der Zeit als „Assi“ ist es, neben der Verbesserung deiner praktischen Fertigkeiten, das Leistungsspektrum der GKV und die Abläufe in einer Vertragspraxis kennenzulernen. Dazu musst du am Ende eine Prüfung bei der KZV ablegen und kannst dich dann ins Zahnarztregister deiner regionalen KZV eintragen lassen.

 

Wie du die richtige Assistenzstelle für dich findest, haben wir in einem separaten Ratgeber für dich zusammengefasst.

Beliebte Ziele für eine Famulatur sind Südamerika, Asien und Afrika. Du bist aber natürlich grundsätzlich frei bei der Wahl deines Ziellandes. Mit der Planung deiner Famulatur solltest du spätestens ein halbes Jahr vor Abreise beginnen, besser jedoch ein Jahr. Als Erstes musst du dich entscheiden, wo du deine Famulatur machst.

Auf unserer Website findest du eine Reihe an Famulaturberichten, die du als Inspiration nutzen kannst. Dort findest du auch jeweils die Organisationen oder Vereine, die dir helfen deine Auslandsfamulatur zu planen und durchzuführen. Grundsätzlich dauert eine Famulatur zwischen ein und sechs Monaten, aber auch hier sind Ausnahmen möglich.

Zentrale Anlaufstelle ist der Zahnmedizinische Austausch Dienst e.V. (ZAD), bei dem du auch eine finanzielle Förderung beantragen kannst. Allerdings sind nur immatrikulierte Studierende förderungsberechtigt. Du solltest dies also bei deinem Antrag auf Exmatrikulation beachten, normalerweise ist es kein Problem nach dem Examen noch eine gewisse Zeit immatrikuliert zu bleiben.

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