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Vom Coconut Garden ins Sakuki Hospital

„Was hältst du davon, wenn wir nach dem Examen eine Famulatur machen?“ – diese Frage meiner Studienfreundin war der Beginn unseres gemeinsamen Abenteuers.

Wir, Laura und ich, Corinna, schlossen im November 2022 unser Zahnmedizinstudium in Münster ab. Wir starteten die konkrete Planung erst im Januar 2023, mit dem Ziel, bis zum März loszureisen, damit wir im Sommer ins Berufsleben einsteigen konnten.

Unser Beispiel zeigt: Eine sorgfältige Planung für eine Famulatur ist selbst in einer knappen Frist von zwei Monaten machbar – es erfordert nur einiges an Einsatz und Engagement. Unser Interesse galt einer geführten Famulatur, da wir während des Studiums aufgrund von Corona wenig Patient:innenkontakt hatten. Wir informierten uns über ZAD-Erfahrungsberichte, um geeignete Organisationen für eine angeleitete Famulatur zu finden. Uns war es wichtig, vor Ort von erfahrenen Zahnärzt:innen zu lernen. Nach Recherchen und Kontaktaufnahme entschieden wir uns für das privat geführte Sakuki Dental Hospital in Sri Lanka.

Eine sorgfältige Planung für eine Famulatur ist selbst in einer knappen Frist von zwei Monaten machbar – es erfordert nur einiges an Einsatz und Engagement.

Die heiße Planungsphase begann und die To-do-Liste war klar: 1. Flüge, 2. Impfungen und 3. Kontakt zu Firmen für Spenden. Gesagt, getan. Dank der großzügigen Unterstützung verschiedener Dentalunternehmen, darunter Henry Schein, Komet, VOCO, Kulzer, DMG und Ultradent, konnten wir wertvolle Materialien nach Sri Lanka bringen.

Vor Ort angekommen, bezogen wir unsere Unterkunft „The Hideaway“, von uns „Coconut Garden“ genannt, eine Traumunterkunft im Dschungel, etwa 20 Minuten von der Stadt Kurunegala entfernt.

Unser Famulatur-Alltag

Im Rahmen der Famulatur erhielten wir Einblicke in verschiedenste zahnmedizinische Behandlungen und erlernten unter Dr. Samanthas Anleitung wichtige Praktiken, wie das Extrahieren von Zähnen und Wurzelkanalbehandlungen. Wir arbeiteten sechs Tage pro Woche von Mittwoch bis Montag in vier gut ausgestatteten Behandlungsräumen plus Röntgenraum. Im Sakuki Hospital waren neben Dr. Samantha als Hauptbehandler auch andere Zahnärzt:innen tätig.

Am Wochenende waren die Terminkalender voll, da viele Patient:innen gerade dann die Zahnarztpraxis besuchten. Unsere tägliche Anfahrt mit dem Bus zum Hospital war jedes Mal ein kleines Abenteuer, da dieser immer überfüllt war. Um 9:00 Uhr begann unser Arbeitstag. Eine kurze Teepause täglich um 12:00 Uhr war heilig, in der wir uns bei Tee und Gebäck, das Dr. Samantha oft mitbrachte, entspannen konnten. Nach getaner Arbeit – und einer Mittagspause sowie einer zweiten Teepause – endete unser Tag meist zwischen 20:00 und 21:00 Uhr. Am Wochenende schlossen wir um 14:00 Uhr.

Unser Behandlungsspektrum reichte von Zahnerhaltung über chirurgische Eingriffe bis hin zu kieferorthopädischen und prothetischen Restaurationen, was unsere Erfahrung enorm bereicherte.

Dr. Samantha nahm sich stets Zeit für die Anliegen der Patient:innen und ermöglichte uns, die Behandlungen selbst durchzuführen, wobei er uns mit einer idealen Balance aus Anleitung und Freiraum zur Seite stand. So gewannen wir Sicherheit bei Extraktionen, Wurzelkanalbehandlungen – hier besonders bei der manuellen Aufbereitung –, beim Legen von Füllungen sowie bei der Vorbereitung von Kronen und Brücken.

Trotz der manchmal einfacheren Bedingungen und geringeren Materialvielfalt entsprach der Standard weitgehend dem deutschen Niveau. Dr. Samanthas umfassende Erfahrung ermöglichte es ihm, auch unter diesen Bedingungen exzellente Arbeit zu leisten.

Wir sind Dr. Samantha für diese Chance sehr dankbar und empfehlen jedem eine solche Reise. Sie bereichert nicht nur fachlich, sondern auch menschlich.

Eine Bereicherung

Mit der Unterweisung und Unterstützung von Dr. Samantha starten wir nun viel selbstsicherer und kompetenter in unsere berufliche Zukunft.

Wir bauten eine enge Beziehung zu Dr. Samantha auf und lernten viel über die Kultur Sri Lankas. Nach vier Wochen in der Klinik reisten wir durch das Land, besuchten unter anderem den Adam's Peak und den Yala National Park.

Rückblickend war diese Famulatur eine prägende Erfahrung. Wir sind Dr. Samantha für diese Chance sehr dankbar und empfehlen jedem eine solche Reise. Sie bereichert nicht nur fachlich, sondern auch menschlich.

Henry Schein Cares

Corinna und Laura wurden bei ihrer Auslandsfamulatur von Henry Schein Cares in Form einer Sachspende unterstützt.

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