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Praxisgründung Dr. Sandro Strößner

Durch Willenskraft zur perfekten Praxis

Den Sprung in die Selbstständigkeit nach den eigenen Regeln gestalten – das ist der Weg, den Dr. Sandro Strößner gewählt hat. Trotz schwieriger Voraussetzungen ist die Gründung gelungen.

„Ich wusste schon seit der Schule, dass ich Zahnarzt werden wollte“, erklärt Dr. Sandro Strößner selbstsicher. Er wollte sein eigener Chef sein – unabhängig, in einem selbst gestalteten Umfeld.  Es sei „ein großes Privileg, wenn man in einer Umgebung arbeiten kann, die den eigenen Vorstellungen entspricht“, sagt er. Diese Eigenständigkeit in der Raumgestaltung ist ihm noch aus einem anderen Grund wichtig: „Ich wusste, ich werde 80 % meiner Lebenszeit in der Praxis verbringen. Da wäre ich doch dumm, wenn ich diese Zeit mit etwas ausgestalte, das mir nicht gefällt“, so Dr. Strößner.

Ein krisensicherer Beruf

Nicht perfekt waren hingegen seine Voraussetzungen. Dies zeigte sich bereits direkt nach dem Studium. Während viele Zahnärzt:innen ihre Assistenzzeit in der Praxis ihrer Eltern absolvieren könnten, sei dies für ihn keine Option gewesen, so Dr. Strößner. „Ich hatte auch niemanden, der mir sagen konnte, wie eine Praxis aussehen muss oder wie alles läuft“, sagt der junge Zahnarzt. Dennoch hätten seine Eltern ihn immer sehr unterstützt.

 

In gewisser Weise war seine Familie mitverantwortlich für seine Berufswahl. „Meine Eltern haben immer gesagt, ich solle einen Beruf ergreifen, der auch in Krisenzeiten funktioniert“, erzählt Dr. Strößner. Dabei hätten seine Eltern und Großeltern in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass sich Umstände jederzeit ändern könnten – und man sich dennoch weiter über Wasser halten müsse. „Im schlimmsten Fall kann ich auch noch für Brot und Brötchen bohren“, sagt er schmunzelnd.

Keine Zeit zu verlieren

Seine berufliche Laufbahn ging Dr. Strößner sehr strukturiert an. „Ich musste Geld verdienen und wollte nicht noch 2, 3 Jahre die Welt bereisen“, sagt er bestimmt. Mit den Vorbereitungen für seine Gründung hat er deshalb schon während seiner Zeit als angestellter Zahnarzt begonnen. „Ich habe damals 40 Stunden die Woche am Stuhl gearbeitet, dazu kamen Verwaltungstätigkeiten – und das für ein sehr niedriges Gehalt“, sagt er. Doch die Mühe hat sich gelohnt: „Mit meinem damaligen Chef war abgesprochen, dass ich mir einen Patient:innenstamm aufbauen muss, den ich dann aber mitnehmen kann“, sagt der Zahnmediziner.

„Wenn ich Patient:innen neben einem tropfenden Wasserhahn eine hochwertige Behandlung empfehle, denken sie ‚nee, hier lieber nicht‘.“

Dr. Sandro Strößner
Praxisgründer

Auf dieser Grundlage begab sich Dr. Strößner auf die Suche nach einer geeigneten Praxis in seiner Heimatstadt Weißenfels, etwa 30 Kilometer südwestlich von Leipzig. „Schritt für Schritt“ sei er dabei vorgegangen, habe zunächst Objekte zur Übernahme besichtigt. „Die Gestaltung der meisten Praxen hat überhaupt nicht dem entsprochen, was ich mir vorgestellt habe“, sagt er. Räumlichkeiten zu mieten sei aufgrund der hohen Preise auch keine Option gewesen. Hinzu kam sein Qualitätsanspruch: „Wenn ich Patient:innen neben einem tropfenden Wasserhahn erkläre, dass ich ihnen für 30.000 Euro 8 Implantate und eine teleskopierende Versorgung machen kann, schauen sie sich den Hahn an und denken ‚nee, hier lieber nicht‘“, erklärt er.

Gegenwind bei der Grundstückssuche

Seine Praxis sollte perfekt sein, angefangen beim Auffahren aufs Grundstück, dem Parkplatz, dem barrierefreien Zugang und einem freundlichen Empfang durch kompetente Rezeptionist:innen bis hin zu optimal ausgebildetem Personal und einer hohen Behandlungsqualität. „Deshalb kam für mich letztendlich nur die Neugründung mit Neubau infrage“, sagt Dr. Strößner. Was folgte, war die Suche nach einem geeigneten Baugrundstück – die längste Phase in der Geschichte seiner Praxisgründung.

„Es gibt hier zwar viele freie Grundstücke, aber man kam nicht an die Eigentümer:innen heran“, erinnert sich Dr. Strößner. Doch er ließ sich nicht beirren und fand schlussendlich und über viele Umwege ein Grundstück, das er per Handschlag beim Eigentümer reservierte. „Auf meinem Konto hatte ich zu diesem Zeitpunkt genau 0 Euro“, erzählt er mit einem Schmunzeln.

Schwebende Finanzierung

Auch die Suche nach einer geeigneten Baufirma erwies sich als schwierig. „Man ist in der Schwebe“, erklärt Dr. Strößner. Die Finanzierung bei der Bank war noch nicht fest verhandelt. „Von der Baufirma braucht man eine grundlegende Planung, damit man ein paar Kosten in den Businessplan aufnehmen kann – aber für diese Planung setzt das Bauunternehmen schon mal zehn Prozent des gesamten Volumens an. Da hat man 100.000 bis 200.000 Euro Kosten verursacht, bevor der Bau überhaupt beginnt.“ Dank der Unterstützung eines Unternehmensberaters und unermüdlicher Arbeit hat es der junge Zahnarzt letztlich geschafft, den Überblick zu behalten.

Über Dr. Sandro Strößner

Dr. Sandro Strößner hat sein Zahnmedizinstudium an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle an der Saale absolviert und im Jahr 2012 abgeschlossen. 2017 erwarb er seinen Doktortitel. Berufserfahrung sammelte er unter anderem während seiner Zeit als angestellter Zahnarzt in seinem Geburtsort Weißenfels bei Leipzig. Im Alter von 30 Jahren eröffnete er dort auch seine eigene Praxis. Der Zahnarzt begeistert sich besonders für Implantologie und Oralchirurgie. Weitere Informationen findet ihr hier:

 

Instagram:  @zahnarzt.weissenfels

Zu seiner Praxis

Kurz vor der für den 2. Januar 2018 geplanten Eröffnung zeigte sich der Zeitdruck, unter dem viele Gründer:innen stehen, besonders deutlich. Dr. Strößner und sein Team hatten schon im Vorfeld Termine vergeben – für Behandlungen in einer Praxis, die noch nicht existierte. In dieser Situation erwies sich der Praxiseigentümer als tatkräftig: „Am 31. Dezember 2017 habe ich noch selbst spät in der Nacht die Telefone installiert, weil der Anbieter erst dann die Leitung freigeschaltet hat“, erzählt Dr. Strößner und erinnert sich an das komplizierte, mehrfach abgesicherte System. Letztlich konnte er seine Praxis pünktlich eröffnen.

In den vergangenen 5 Jahren ist sein Team kontinuierlich gewachsen. „Wir haben jetzt drei angestellte Zahnärzt:innen, insgesamt sind es 13 Mitarbeiter:innen“, zählt er auf. Auf den 300 Quadratmetern Fläche hat er vier Behandlungszimmer und einen Beratungsraum eingerichtet. Dabei besetzt jede Zahnärztin und jeder Zahnarzt in seiner Praxis einen eigenen Raum und muss nicht wie sonst üblich wechseln. Sein Streben nach Effizienz zeigt sich auch hier: „Wir arbeiten in Schichten. Am effektivsten ist es ja, wenn das Behandlungszimmer möglichst lange belegt ist“, erklärt er.

4-Tage-Woche als Praxisgründer – ein ungewöhnlicher Vorschlag

Anfangs hat Dr. Strößner noch 5 Tage pro Woche in seiner Praxis gearbeitet. Nach einiger Zeit machte ihm sein Steuerberater einen scheinbar ungewöhnlichen Vorschlag: Um die ohnehin guten Umsätze weiter zu erhöhen, solle der Zahnarzt ab sofort nur noch 4 Tage pro Woche arbeiten. Dr. Strößner war zunächst skeptisch, stimmt der Strategie aber inzwischen zu: „Der Freitag ist für den Umsatz praktisch unerheblich, denn komplexe und umsatzstarke Behandlungen werden freitags selten gemacht“, sagt er. Es sei besser, 4 Tage lang vollen Einsatz zu zeigen. Die zusätzliche Zeit kann er jetzt dazu nutzen, Abstand zu gewinnen und sein Praxiskonzept weiterzuentwickeln.

Dr. Strößner spezialisiert sich in den Fachgebieten Implantologie und Oralchirurgie. Dies sind auch seine Hauptbetätigungsfelder in der Praxis. Eine Spezialisierung hält er für außerordentlich wichtig: „Ich halte viel davon, wenn sich die Kolleg:innen ein besonderes Fachgebiet aussuchen. Das sind dann die Bereiche, die ihnen besonders viel Spaß machen – und das bringt Vorteile für die Praxis.“ Für Gründer:innen hat er nur einen Tipp: „Wie der Mensch denkt, so lebt er!“ Auf die eigene Einstellung komme es an – wenn man davon überzeugt sei, dass man etwas schaffen könne, dann schaffe man es auch. Selbst dann, wenn man dafür Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen müsse.

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