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Auf dem Pferd zur Zahnbehandlung

Kurz nach seinem Zahnmedizinstudium in Berlin begab sich Dr. Nikolas Wießner auf eine ungewöhnliche Mission: Für „Zahnärzte ohne Grenzen“ behandelte er Menschen in der Mongolei.

Wie es zu dem Hilfsprojekt im Ausland kam? „Das war recht ungewöhnlich“, erinnert sich Dr. Nikolas Wießner. Eine Zahnmedizinische Fachangestellte, die ihm in seinem ersten Berufsjahr assistierte, habe ihn spontan gefragt: „Hast du nicht Lust, mit mir in die Mongolei zu fahren, um ‚Zahnärzte ohne Grenzen‘ zu unterstützen?“ Er hatte vorher nie mit dem gemeinnützigen Verein zusammengearbeitet – keine leichte Entscheidung also. „Ich machte mir einen Abend lang Gedanken und kam zu dem Schluss, dass das sicher eine tolle Erfahrung wäre“, erinnert sich der junge Zahnarzt.

Rucksack auf!

Daraufhin wandten sich beide an ihren Chef. Freistellen konnte dieser sie nicht, also nahmen sie sich kurzerhand Urlaub. Schon am nächsten Tag buchten sie Flugtickets und fingen an, Geld und Sachspenden zu organisieren. „Der Einsatz für ‚Zahnärzte ohne Grenzen‘ ist ehrenamtlich, man muss alles selbst finanzieren – Flüge, Instrumente und Anästhetika haben wir teilweise mit Spendengeldern und teilweise aus eigener Tasche bezahlt.“ Kurz danach hieß es „Rucksack auf“ und los – im Flugzeug Richtung Mongolei.

 

Die Mission von Dr. Wießner und seiner Kollegin war es, „Zahnärzte ohne Grenzen“ dabei zu unterstützen, die zahnmedizinische Grundversorgung der Menschen sicherzustellen. Von der Hauptstadt Ulan Bator ging es weiter zur Zentrale des gemeinnützigen Vereins in einem mongolischen Dorf – und von dort aus in die umliegenden Standorte. „Wir haben morgens unsere Rucksäcke gepackt und sind mit dem Bus losgefahren.“ In den kleinen Dörfern fanden Dr. Wießner und seine Kollegin rudimentäre Behandlungseinheiten vor – Bohrer, die mit Druckluft betrieben wurden, Strom aus dem Generator, keine Wasserkühlung.

"Zahnärzte ohne Grenzen"

Der gemeinnützige Verein „Zahnärzte ohne Grenzen“ („Dentists Without Limits Federation“) wurde 2018 als Nachfolgeorganisation der „Stiftung Zahnärzte ohne Grenzen“ in Nürnberg gegründet. Sein Ziel ist es, Zahnärzt:innen bei der Organisation von Hilfsprojekten zu unterstützen.

dwlf.org

Extraktionen als letzter Ausweg

„Die Devise der Behandlung war, die Patient:innen nach Möglichkeit sicher schmerzfrei zu bekommen“, erzählt Dr. Wießner. Ohne Röntgenbilder waren Wurzelkanalbehandlungen unmöglich, und eine Nachuntersuchung nach zwei Wochen war in den meisten Fällen auch nicht umzusetzen, da sich die Patient:innen, aber auch die Zahnärzt:innen selbst dann meist schon an ganz anderen Orten befanden. „Wir haben fast ausschließlich Extraktionen durchgeführt“, so der Zahnmediziner.

 

Die Anwesenheit der europäischen Zahnärzt:innen war zuvor im Radio angekündigt worden. Dennoch überraschte sie das große Interesse an den Behandlungen: „Die Menschen haben uns wirklich die Türen eingerannt“, erzählt Dr. Wießner sichtlich bewegt. Besonders gut sind ihm Nomaden im Gedächtnis geblieben, die für eine Behandlung teilweise über 70 Kilometer weit auf Pferden angereist sind. Manche von ihnen hatten zuvor über Jahre mit teils starken Zahnschmerzen leben müssen. Die hohe Schmerztoleranz und die überbordende Gastfreundschaft der Einheimischen haben den jungen Zahnarzt nachhaltig beeindruckt.

Viele nützliche Erfahrungen

Noch lange nach seiner Zeit bei „Zahnärzte ohne Grenzen“ hat Dr. Wießner mit dem erfahrenen Zahnarzt Kontakt gehalten, der ihm im Rahmen des Projekts zur Seite gestellt wurde. „Er hat immer gesagt: ‚Ich habe schon lange genug Zahnmedizin betrieben. Du bist noch heiß auf Zahnmedizin und jung und hast Lust darauf, also mach du mal. Ich schaue zu und greife notfalls ein‘“, erinnert sich Dr. Wießner. Das sei ein großes Glück für ihn gewesen, da er auf diese Weise viele nützliche Erfahrungen sammeln konnte.

 

Mit „Zahnärzte ohne Grenzen“ steht Dr. Wießner bis heute in Verbindung. Er unterstützt den gemeinnützigen Verein als Sponsor mit finanziellen Spenden, aber auch mit Arbeitsmaterialien. Die Patient:innen seiner eigenen Praxis in Nürnberg-Mögeldorf tragen somit indirekt auch zum Erfolg der Mission bei. Warum er sich für die Gründung entschieden hat, welche Zweifel und Herausforderungen ihn anfangs begleitet haben und warum ihn seine Behandlungsschwerpunkte Endodontie und Schlafzahnmedizin begeistern, liest du in seiner Start-up- Story auf denttalents.de.

Das ist meine Praxis: Zahnarztpraxis Dr. Wießner in Nürnberg-Mögeldorf

 

Praxiseröffnung: August 2019

Alter bei Eröffnung: 32 Jahre

Gründungsart: Neugründung

Größe: 4 Zimmer

Spezialisierung/Besonderheiten: Endodontie, Parodontologie, Schlafzahnmedizin

 

Dr. Nikolas Wießner

Dr. Wießners Gründerstory

Du willst mehr über seine Gründung erfahren? Die ausführliche Start-up-Story findest du hier:

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