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Ohne Angst in die Praxisgründung

Deine Angstliste auf dem Prüfstand: Fünf Mythen, mit denen wir aufräumen – damit Unsicherheit deine Praxisgründung nicht ausbremst.

Wovor hast du Schiss?

Zitternde Hände vor dem Bankgespräch, schlaflose Nächte wegen Excel-Tabellen, das Gefühl, allein in zu großer Verantwortung zu stehen – viele Zahnärzt:innen tragen Ängste rund um die Praxisgründung mit sich herum. Klar: Es geht um viel. Geld, Zukunft, Lebensqualität.

Aber oft sind es nicht echte Hürden, die uns blockieren – sondern Mythen, alte Glaubenssätze und Worst-Case-Szenarien, die sich heimlich in unsere Gedanken schleichen. Höchste Zeit, fünf dieser Praxisgründungsängste kritisch unter die Lupe zu nehmen.

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Mythos 1

„Bei dem Personalmangel finde ich sowieso kein gutes Team.“

Fakt: Nicht unbedingt – ja, der Fachkräftemangel ist spürbar, aber nicht überall.

Laut BZÄK arbeiten derzeit über 226.000 ZFAs in deutschen Praxen – bei sinkender Zahl an Zahnarztpraxen. Das entspricht im Schnitt sechs ZFAs pro Praxis. Ein genereller Mangel ist also nicht eindeutig belegbar.

Viele Gründer:innen berichten, dass sie bei der Personalsuche wenig Probleme hatten – sofern sie sich frühzeitig als moderne Arbeitgeber:innen in den sozialen Medien sichtbar gemacht haben. Die Zeiten, in denen ein „ZFA gesucht“-Schild im Fenster ausreichte, sind vorbei. Heute zählen: Sichtbarkeit, Wertschätzung, ein moderner Arbeitsplatz, Weiterbildungsangebote – und ein ehrliches Miteinander.

Reality-Check: Gute Leute suchen nicht nur einen Job, sondern ein Team, in dem sie wachsen können. Wenn du ein klares „Warum“ hast und fair führst, wirst du passendes Personal finden.

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Mythos 2

„Neugründungen sind immer viel teurer als Übernahmen.“

Fakt: Nicht unbedingt – und nicht auf lange Sicht.

Natürlich wirkt eine Neugründung im ersten Moment teuer – man startet schließlich bei null. Aber: Du bekommst genau das, was du willst. Keine Kompromisse, keine alten Stühle, keine veraltete Technik, kein überalterter Patientenstamm und kein Team, das dein Konzept boykottiert.

Reality-Check: Viele Übernahmen entpuppen sich als teure Baustellen. Vermeintliche Sicherheiten wie Patientenstamm und eingespieltes Team werden schnell zu Risiken. Alte Gerätschaften, Verdienstausfälle, Reparaturkosten, Ersatzinvestitionen, Renovierungsbedarf, Patientenfluktuation und unpassende Teamdynamiken kosten Zeit, Nerven und Geld.

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Mythos 3

„Ich brauche mindestens fünf Behandlungszimmer, um lukrativ zu sein.“

Fakt: Mehr Zimmer bedeuten nicht automatisch mehr Erfolg.

Das Bild von der riesigen High-End-Praxis mit fünf BHZ, digitalem Eigenlabor und eigener Kaffeebar schwirrt vielen im Kopf herum. Aber: Die Realität erfolgreicher Gründer:innen sieht oft ganz anders aus. Drei gut genutzte Behandlungszimmer, ein effizienter Workflow, ein starkes Recall-System und ein engagiertes Team – mehr braucht es nicht, um wirtschaftlich zu arbeiten (und auch mal früher Feierabend zu machen).

Reality-Check: Mehr Zimmer bedeuten: mehr Ausstattung, mehr Personal, mehr Fixkosten – aber nicht zwangsläufig mehr Umsatz. Wer schlank startet und bei Bedarf wächst, bleibt flexibel – und vermeidet teure Fehlplanungen.

Du willst gründen?

Dann nimm deine Ängste mit – aber lass sie nicht ans Steuer.

 

Vereinbare jetzt ein unverbindliches Gespräch mit einem/einer Gründungsberater:in in deiner Nähe.

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Mythos 4

„Gerade sind es schlechte Zeiten, um zu gründen.“

Fakt: Die Zeiten waren noch nie „perfekt“ – aber viel besser geht es kaum.

Die demografische Entwicklung spricht für dich: Viele Praxen schließen, Zahnärzt:innen gehen in Rente, Nachfolger:innen fehlen – und die Bevölkerung wächst. Wer jetzt gründet, ob durch Übernahme oder Neugründung, kann sich strategisch eine Position sichern, die in fünf Jahren Gold wert ist.

Reality-Check: Gründer:innen, die heute starten, profitieren oft schneller als gedacht von einer günstigen Nische.

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Mythos 5

„Urlaub und pünktlichen Feierabend kann ich mir für die nächsten drei Jahre abschminken.“

Fakt: Ja, es wird anstrengend. Aber du entscheidest, wie lange.

Wer sich systematisch vorbereitet, sich Unterstützung holt und clever delegiert, kann sich Pausen schaffen. Viele unterschätzen, wie viel Lebensqualität durch gute Planung und ein starkes Team entsteht. Auch kurze Wege – z. B. zum Zuhause oder Kindergarten – sparen Zeit. Work-Life-Balance ist kein Gründungsgegner – sie ist das Ziel, das du von Anfang an mitdenken musst.

Reality-Check: Wer früh Grenzen setzt und Aufgaben abgibt, wird merken: Auch im ersten Jahr sind Urlaub und Feierabend machbar. Work-Life-Balance ist kein Luxus – sie gehört ins Konzept.

Fazit: Mut schlägt Mythos!

Gründen ist kein Spaziergang – aber auch kein Sprung ins Haifischbecken. Die größten Ängste lassen sich entkräften, wenn man sie ausspricht, mit echten Zahlen prüft und sich Unterstützung holt.