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Gründungsinput fällig?
Wir haben die wichtigsten Infos von Gründer:innen und Expert:innen, die auf der Gründer Camp Bühne standen für dich zusammengefasst. Von der Standortwahl über die Persönlichkeitsanalyse bis hin zur Personalplanung - es war alles dabei.
1. Bietet der bestehende Aufbereitungsraum ausreichend Platz?
Einer der häufigsten Themen bei Übernahme einer Zahnarztpraxis ist die fehlende Trennung in unreinen und reinen Bereich. Die entsprechende Vorschrift fand in der Vergangenheit häufig keine Beachtung und wurde in vielen älteren Praxen deshalb nicht umgesetzt. Die Fragen, wie im Bereich der Aufbereitung und Sterilisation genügend Platz für eine Trennung der Bereiche geschaffen werden kann und welche bauliche Veränderung dafür notwendig ist, sind nicht selten der Ausgangspunkt für die gesamte Umbauplanung.
2. Sind die Hygiene-Räume in das Praxisnetzwerk eingebunden?
Die Vernetzung des Steri-Raums wird bei der Umbauplanung zu oft vergessen. Wird zunächst mit den vorhandenen Geräten weitergearbeitet, ist auf den ersten Blick keine Anbindung notwendig. Das ist aber zu kurz gedacht. Früher oder später müssen die bestehenden Geräte ausgetauscht werden, eine Vernetzung ist bei neueren Geräten Standard. Eine nachträgliche Verkabelung des Raums würde dann deutlich höhere Kosten verursachen. Die Vernetzung bietet viele Vorteile. Unter anderem können die Geräte bei Bedarf an das Internet angebunden werden, um bei Software-Problemen eine schnelle und kostengünstige Fernwartung durchzuführen.
3. Hat die Hygiene oberste Priorität im Zeitplan?
Der neue Praxisinhaber oder die neue Praxisinhaberin ist ab dem Tag der Übernahme für die Einhaltung der aktuellen gesetzlichen und behördlichen Vorgaben verantwortlich. Wer notwendige Umbaumaßnahmen und andere Änderungen nach hinten schiebt und hofft, dass vorher keine Begehung stattfindet, riskiert viel. Durch die Neuanmeldung der Praxis folgt oft kurzfristig auch die behördliche Überprüfung.
4. Sind bei den Personalkosten auch die Fortbildungskosten eingerechnet?
Praxisübernahmen haben den Vorteil, dass häufig auch das Personal, ein eingespieltes Team, übernommen werden kann. Bei einer realistischen Kalkulation der Übernahme- und Personalkosten muss aber der Ausbildungsstand einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Gerade im Bereich Praxishygiene fehlen den Mitarbeitern häufig „nachweislich“ die entsprechenden Kenntnisse. Die Kosten für notwendige Fortbildungen und Nachschulungen gehören in jedem Fall mit in das Budget.
5. Entsprechen die Sozial- und Umkleideräume den Vorgaben?
Viele Praxisinhaber sind sich nicht bewusst, dass auch die Personalräume für die Praxishygiene relevant sind. Der Umkleideraum sollte so gestaltet sein, dass die Bereiche für private Kleidung und Praxisbekleidung klar voneinander getrennt sind. Dazu muss saubere und benutzte Arbeitskleidung getrennt werden. Das erfordert zusätzlichen Platz in Schränken, der gerade in älteren Praxen noch nicht vorhanden ist.
6. Gibt es Nebenräume oder andere Lösungen, etwa für die Lagerung von Produkten und die Entsorgung von Schmutzwasser?
Ideal ist ein eigener Putzraum, der auch genügend Platz für die Abfallentsorgung und die Lagerung von Putzmitteln bietet. Wenn kein eigener Putzraum eingerichtet werden kann, ist es auch möglich in einem anderen Raum, etwa im Vorraum des Personal-WCs, einen Bereich dafür einzurichten. Voraussetzung ist aber, dass hier eine eigene Kalt- und Warmwasser-Entnahmestelle und ein eigenes Ausgussbecken für Reinigungsflüssigkeiten und Schmutzwasser vorhanden sind. Ein häufiges Thema bei Begehungen durch die Behörden ist auch die unzulässige Lagerung von Produkten im Aufbereitungsraum. Hier sollte bereits bei der Umbauplanung eine andere Lösung gefunden werden.
Fazit
Vor der Übernahme einer Praxis lohnt es sich für Gründer, genau hinzusehen, damit beim Umbau keine ungeplanten Kosten entstehen. Ein professioneller Hygiene-Check der Praxis durch geschulte Experten noch vor der Übernahme-Entscheidung sorgt dafür, dass man bei der Umbauplanung alle gesetzlichen und behördlichen Vorgaben berücksichtigt und der ersten Begehung entspannt entgegen sehen kann. Positiver Nebeneffekt: Durch die umfassende Beratung wird eine zuverlässige Grundlage für ein solides Hygienemanagement und effiziente Prozesse geschaffen.
Achtung!
Das Sterilgut-Management steht seit einiger Zeit besonders im Fokus der Behörden! Prüfungen nach dem Medizinproduktegesetz (MPG) werden in vielen Bundesländern verstärkt. Hier gibt es für Praxisübernehmer:innen Handlungsbedarf, da die Prozesse in älteren Praxen häufig noch manuell dokumentiert werden. Dabei geht es nicht nur um die Einhaltung von Vorschriften, sondern auch um Effizienz und um die rechtliche Absicherung der Praxisinhaberin bzw. des -inhabers. Beides ist bei manueller Dokumentation de facto nicht gegeben. Mit Barcode-Scannern und der entsprechenden Software gibt es eine Lösung, die den Aufwand für ein regelkonformes und rechtssicheres Sterilgut-Management auf wenige Klicks reduziert. Bei einem normalen Eingriff nimmt die Dokumentation per Scanner nur noch zehn bis 15 Sekunden in Anspruch, zugleich sinkt die Fehlerquote auf nahezu null.
Otto Wiechert
Vertriebmanager Hygiene und QM bei Henry Schein