Wenn Dr. Marie-Helen Lütkhoff auf ihren Start in die Selbstständigkeit zurückblickt, beschreibt sie eine Zeit enormer Anforderungen, da es laut ihr so viele Dinge gibt, die man einfach nicht weiß, “gerade was wirtschaftliche oder steuerliche Fragen angeht.”
Am Anfang habe sie ein Gründungstagebuch geführt und sich wegen der vielen Schwierigkeiten oft geärgert, bis sie verstand, dass sie in die Führungsrolle einer KFO-Praxis erst einmal hineinwachsen muss. Sie begann nach Lösungen statt Problemen zu suchen - mit Erfolg!
Ihre kieferorthopädische Praxis hat sie im September 2017 in Münster eröffnet. Besonderen Wert hat die Gründerin auf das Thema Work-Life-Balance gelegt, um bezogen auf den Ort der Praxis ein perfektes Zusammenspiel von wirtschaftlicher Attraktivität und einem nahen Anfahrtsweg zu schaffen. In ihrer westfälischen Heimat konnte sie beides vereinen: die Nähe zu Freunden und Familie und eine hohe Standortqualität.
„ Wichtig ist, sich sein ‚A-Team‘
zusammenzustellen"
Dr. Marie-Helen Lütkhoff
Praxisgründerin
In der Gründungsphase merkte Dr. Lütkhoff auch, wie wertvoll Unterstützung aus dem eigenen Umfeld ist. Die Kunst liege dabei darin, sich bewusst für bestimmte Ratgeber zu entscheiden. So waren ihr Partner und ihre Familie für sie da, zum Beispiel um kreative Ideen für die Praxisgestaltung zu sammeln oder um ihr in aufwühlenden Situationen zur Seite zu stehen. Ihre Praxis hat die Kieferorthopädin nicht nur neu gegründet, sondern auch von Grund auf selbst gestaltet – denn sie entschied sich für ein Neubauprojekt, von dem zunächst nur ein Exposé existierte und sie somit viel frei konzipieren konnte. Dabei arbeitete sie auch mit professionellen Praxisplaner:innen zusammen, sodass Vorschriften immer mitbedacht wurden.
Praxis zum Wohlfühlen
All diese Erfahrungen hat die Kieferorthopädin in ihr eigenes Praxiskonzept einfließen lassen. Ihr Ziel jeden Arbeitstages ist es, dass sich Patient:innen in ihrer Praxis wohlfühlen. Dafür setzt sie auf eine moderne kieferorthopädische Behandlung für alle Altersklassen und eine wertschätzende Kommunikation mit ihren Patient:innen. Zudem war ihr eine wohnliche Praxisgestaltung sehr wichtig, damit sich Patient:innen auch über die Behandlung hinaus wohlfühlen können.
Eine gute Chefin sein geht nicht auf Knopfdruck
Was das Thema Personalverantwortung angeht, berücksichtigt die Kieferorthopädin ebenfalls ihre bisherigen Erfahrungen. Jene Dinge, die sie in ihrer Zeit als angestellte Kieferorthopädin gestört haben, will sie nun besser machen. Sie achtet daher auf einen respektvollen Umgang und ausreichend Fortbildungen für ihre Mitarbeiter:innen. Dennoch sieht sie durch den Positionswechsel einiges mit anderen Augen, denn manches, was ihr früher als Angestellte nicht gefiel, muss sie als Unternehmerin genauso umsetzen, damit es funktioniert. Dazu zähle zum Beispiel, klare Regeln ohne Ausnahmen festzulegen.
Ich wünsche mir, dass ich weiterhin glücklich über meine
Entscheidung für die eigene Praxis bin und dass mein Team
und meine Patient:innen zufrieden sind.“
Dr. Marie-Helen Lütkhoff
Praxisgründerin
Vertrauen gewinnen, Zufriedenheit erhalten
Eine neue Herausforderung ist auch das Thema Praxismarketing. Um Patient:innen zu gewinnen, sind kieferorthopädische Praxen auf Überweisungen von Zahnärzt:innen angewiesen. Dr. Lütkhoff hat sich daher bei diversen Praxen vorgestellt. Ihr Ansatz bestand darin, das Vertrauen von Zahnärzt:innen durch gute Behandlungsergebnisse zu gewinnen und so Stück für Stück mehr Patient:innen überwiesen zu bekommen.
Diese Vorgehensweise hat sich für Dr. Lütkhoff bisher bewährt. Mit Blick auf die nächsten 5 Jahre verfolgt sie das Ziel, die Zahl ihrer Patient:innen weiter zu steigern. Doch von dieser notwendigen unternehmerischen Betrachtung abgesehen, ist für sie das Thema Wohlbefinden innerhalb ihres Teams und das ihrer Patient:innen sehr wichtig.
Ihre Inspirationsquelle
Eine Begegnung mit einem Kieferorthopäden sorgte bei Dr. Lütkhoff dafür, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. So war sie als Jugendliche bei einem Kieferorthopäden in Behandlung, bei dem sie sich gar nicht wohlfühlte. Diese schlechten Erfahrungen gaben für sie den Anstoß, den gleichen Berufsweg einschlagen zu wollen. Für sie war klar, dass sie eine eigene Praxis gründen möchte, um alles besser zu machen als dieser Arzt.
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